Categories: Vorstösse

Marco Baumann

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Der Verband der städtischen Quartiervereine wird in der Verkehrskommission seit sehr vielen Jahren durch eine engagierte Persönlichkeit vertreten, die sich nun altershalber zurückziehen wollte. Der Verband hat als Nachfolger einen fachlich ausgezeichnet qualifizierten Mann nominiert. Der Stadtrat hat dessen Wahl mit Hinweis auf das von ihm beschlossenen Gleichstellungsprogramm verweigert. Demnach sollen Kommissionen, die vom Stadtrat eingesetzt werden, nach Möglichkeit mit einer Geschlechterquote von mindestens 33 Prozent zusammengesetzt werden. Diese Vorgabe verfehlt die VKL in ihrer aktuellen Zusammensetzung deutlich.

Die Erfahrung zeigt, dass es für die betroffenen Organisationen oftmals schwierig bzw. nicht möglich ist, Frauen für das Thema Verkehrspolitik zu begeistern. Zudem erscheint es stossend, wenn ausgerechnet Organisationen, welche sich freiwillig engagieren und anerkanntermassen qualifizierte Personen vorschlagen, mit derartigen Forderungen konfrontiert werden. Der vernehmbare Ärger der
betroffenen Organisation über die Nichtwahl durch den Stadtrat ist daher mehr als verständlich.

Wir haben den Stadtrat daher aufgefordert zu prüfen, ob die von ihm beschlossene Quote bei der Wahl von Personen aus Freiwilligenorganisationen im Einzelfall ausgesetzt werden kann. Dies soll verhindern, dass sich Freiwillige nicht mehr in Gremien engagieren können, weil die dafür qualifizierteste Person, die sich bereit erklärt hat, die Funktion wahrzunehmen, eine Geschlechterquote nicht erfüllt. Leider hat der Grosse Stadtrat das Postulat abgelehnt.

Hier geht es zum Vorstoss sowie zur Stellungnahme des Stadtrats: Stadt Luzern – Postulat 155 Freiwilligenarbeit fördern und nicht behindern!